Viele Frauen berichten von ungewolltem Urinverlust beim Husten, Niesen, Lachen oder beim Sport – besonders in der Schwangerschaft oder nach einer Geburt. In der Fachsprache wird dies als Belastungsinkontinenz (BIK) bezeichnet – die häufigste Form der Inkontinenz. Bei Belastungsinkontinenz kommt es bei Belastungen wie dem Husten oder Niesen, aber zum Beispiel auch beim Lachen, Springen, Heben, Tragen oder beim Aufstehen vom Sitzen, zu Verlust von Urin. Das können Tröpfchen, Spritzer oder auch größere Mengen von Urin sein.
Die Ursachen für eine Belastungsinkontinenz können vielfältig sein, zu den häufigsten zählen:
Schwangerschaft und Geburt: Sie können die Entstehung einer Inkontinenz begünstigen. Dabei kann es zu einer Überdehnung oder Verletzung von Bändern und Muskeln im tiefen Becken kommen. Dies führt zu einer verringerten Stabilität, wodurch es bei körperlicher Belastung zum unwillkürlichen Urinverlust kommen kann.
Angeborene Bindegewebsschwäche: Eine solche Schwäche kann die Symptome verstärken, da sie die natürliche Stabilität im Beckenbereich zusätzlich reduziert.
Organsenkungen: Eine Senkung innerer Organe – wie beispielsweise eine Blasensenkung – kann sich ebenfalls negativ auf die Kontinenz auswirken und eine Belastungsinkontinenz begünstigen.
Weitere Risikofaktoren: Dazu zählen unter anderem Übergewicht, die hormonellen Veränderungen während der Menopause, gynäkologische Operationen, schweres Heben und Tragen, chronischer Husten sowie chronische Verstopfung.
Warum kommt es zum Urinverlust?
Bei jeder körperlichen Belastung erhöht sich der Druck im Bauchraum. Die Beckenboden- und Schließmuskulatur muss diesem Druck durch verstärkte Aktivität entgegenwirken. Der erhöhte Druck wirkt auch auf die Blase ein, wodurch der Druck in der Blase ebenfalls ansteigt. Wenn der Druck in der Blase höher ist als der Verschlussdruck im Bereich der Harnröhre, kommt es zum Urinverlust. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Belastungsinkontinenz zu behandeln – beispielsweise durch gezieltes Beckenbodentraining. In unseren weiteren Artikeln erfahren Sie mehr über die verfügbaren Therapiemethoden.