Therapie der Belastungsinkontinenz

Neue Ansätze bieten neue Möglichkeiten.

Für den richtigen therapeutischen Ansatz ist es wichtig, die genaueren individuellen Ursachen der Belastungsinkontinenz festzustellen.

Es gibt die reine Belastungsinkontinenz, bei der die Kraft der Beckenboden- und Schließmuskulatur einfach zu gering ist, um die Kontinenz zu sichern. In diesem Fall sind ein gezieltes Beckenbodentraining plus einige Verhaltenstipps im Alltag der richtige Weg.

In anderen Fällen kommt zur Belastungsinkontinenz eine Senkung von Gebärmutter oder Blase hinzu, was zusätzlich zur normalen Therapie einer Belastungsinkontinenz weitere Maßnahmen erfordert. Zum Beispiel eine Entlastung der Organe durch Entlastungspositionen oder den Einsatz eines Pessars zur Unterstützung der Organlage.

In manchen Fällen hat der Beckenboden nicht einfach zu wenig Kraft, sondern eine zu hohe Spannung. Die erhöhte Muskelspannung wird meist unbewusst aufgebaut. Sie führt aber dazu, dass die Muskulatur ihre Aufgaben nicht koordiniert erfüllen kann, so dass dies zu einem Urinverlust führt. Zudem können auch Schmerzen auftreten, da die Muskulatur nicht nur Probleme mit der Aktivierung, sondern eben auch mit der Entspannung hat. In diesem Fall muss in der Therapie vor allem zu Beginn besonders die Entspannungsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur geübt werden.

In Verbindung mit erhöhter Spannung der Beckenbodenmuskulatur und Schmerz kommt es häufiger auch zu einer Dranginkontinenz.

Ist die Therapie auf die individuellen Ursachen abgestimmt, kann gezielt der Belastungsinkontinenz entgegengewirkt werden.